1 John 2

1Meine lieben Kinder! Dies
Das Vorhergehende.
schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und sündigt doch jemand, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten.
Nur ein Gerechter kann Fürsprecher und Versöhner sein.
2Der ist die Sühne für unsere Sünden, und nicht für unsere allein, sondern auch für die Sünden der ganzen Welt. 3Dies ist das Merkmal, daß wir ihn
Gott.
erkannt:
Also wahre Gnostiker oder Erkennende sind.
wir halten seine Gebote.
4Wer behauptet: "Ich habe ihn erkannt"
Ein deutlicher Hinweis auf die Gnostiker.
und seine Gebote nicht hält, der lügt; in solchem Menschen wohnt nicht die Wahrheit.
5Wer aber seinem Wort gehorcht, in dem ist wirklich die Liebe zu Gott vollkommen geworden. Daran zeigt sich, daß wir in ihm sind. 6Wer da behauptet, er bleibe in ihm,
In Gott. Christus ist in des Vaters Liebe geblieben. Joh 15:10
der muß auch wandeln, wie Er
Das stark betonte Fürwort "Er," wörtlich "jener" (griechisch: ekeinos), wird im ersten Johannesbrief (vgl. auch Joh 19:35) nachdrücklich von Christus gebraucht (siehe außer dieser Stelle 2,6 noch 3,3.5.7.16; 4,17; vgl. auch 2Ti 2:12, 13, 26).
gewandelt.
7Geliebte, nicht ein neues Gebot schreibe ich euch nun, sondern ein altes Gebot,
Gemeint ist das Gebot der Bruderliebe.
das ihr gehabt von Anfang an.
Von Anfang eures Christenstandes an.
Dies alte Gebot ist jenes Wort, das ihr bereits gehört.
Gemeint ist hier die apostolische Predigt.
8Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot; das ist es wirklich im Blick auf ihn
Auf Gott, der euch in einen neuen Lebenszustand versetzt hat.
und auf euch.
Die ihr in einem neuen Lebenszustand steht.
Denn
Begründet die Worte "auf euch." vgl. Joh 1,5,9, Rö 13:12
die Finsternis ist im Schwinden begriffen, und das wahre Licht hat zu leuchten begonnen.
9Wer nun behauptet, er sei im Licht, und doch seinen Bruder
Seinen christlichen Mitbruder.
haßt, der ist noch immer in Finsternis.
10Wer seinen Bruder liebhat, der ist fort und fort im Licht, und in seinem Geist ist nichts, das ihn zu Fall bringen könnte. 11Wer aber seinen Bruder haßt, der lebt in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind gemacht.
Haß macht blind.
12Ich schreibe euch, liebe Kinder, weil euch die Sünden um seines Namens willen vergeben sind.
Der Brief wendet sich also nicht an solche, die erst zur Bekehrung kommen sollen, sondern die in Christi Gemeinschaft auch die Gewißheit der Sündenvergebung haben. Die "lieben Kinder" teilt Johannes in V13 in die beiden Gruppen der "Väter" und der "Jünglinge".
13Ich schreibe euch, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt,
Als wahre und echte Gnostiker.
der von Anfang ist.
Nämlich: Christus. Joh 1:1
Ich schreibe euch, ihr Jünglinge, weil ihr den Bösen
Den Teufel.
überwunden habt.
14Ich habe euch geschrieben,
Bezieht sich wohl auf den Inhalt des schon Geschriebenen.
liebe Kinder,
Damit meint er alle Christen (vgl. V12).
weil ihr den Vater erkannt habt, der von Anfang ist. Ich habe euch, ihr Jünglinge, geschrieben, weil ihr stark seid durch das Wort Gottes
Gottes Vaterliebe hat sich vor allem erwiesen in der Vergebung der Sünden (V12).
unablässig in euch wohnt und ihr den Bösen überwunden habt.
Als die Quelle eurer Kraft.
15Habt nicht lieb die Welt,
Die Welt ist hier das Irdische und Vergängliche, sofern es im Gegensatz zu Gott steht und die böse Lust reizt.
noch was in der Welt ist!
Z.B. Ehre, Reichtum usw.
Wer die Welt liebhat, in dem wohnt nicht die Liebe zum Vater.
16Denn alles weltliche Wesen
Das, wodurch sich die Weltmenschen beherrschen lassen.
— die Fleischeslust,
D.h. die böse Lust, die aus der ungöttlichen Willensrichtung hervorgeht. vgl. Ga 5:16
die Augenlust
Die Freude an solchen äußeren Dingen, wodurch die böse Lust in dem Herzen erregt wird.
und das großtuerische Leben
Alles übermütige, oft unwahre Großtun; aller Schein und Schwindel im äußeren Leben.
— stammt nicht von dem Vater, sondern von der Welt.
Es hat nichts zu tun mit dem wahren Leben, das nur in dem himmlischen Vater zu finden ist; sondern es gehört dem von Gott abgewandten, ja ihm feindlichen Weltleben an.
17Und die Welt fährt dahin mit ihrer Lust;
Und mit ihr fährt dahin, wer sie liebt. vgl. 1Kor 7:31
wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
18Kinder!
Eine zärtliche Anrede an alle Leser (vgl. V13).
Die letzte Stunde ist da! Ihr habt gehört, ein Widerchrist soll kommen.
Vgl. Mt 24:5,23,24, 2Th 2:3-4. Das Wort "Widerchrist" findet sich im Neuen Testament nur hier und 2Jo 1:7.
Jetzt aber sind schon Widerchristen in großer Anzahl aufgetreten.
Diese Widerchristen sind die Irrlehrer, die dem letzten Widerchrist den Weg bereiten.
Daran erkennen wir: die letzte Stunde ist da.
19Sie sind aus unserer Mitte hervorgegangen, aber sie haben uns innerlich nicht angehört. Denn hätten sie uns angehört, so wären sie bei uns geblieben. Doch sie haben uns verlassen, damit es sich zeige, daß nicht alle zu uns gehören.
D.h. daß nicht alle äußeren Bekenner auch innerlich zu uns gehören. vgl. 1Kor 11:19
20Ihr aber habt die Salbung
Die Gabe des Heiligen Geistes.
von dem Heiligen
Von Christus. vgl. Joh 6:69, 10:36
empfangen und wißt alles.
Die Gnostiker sprachen den einfachen Christen die Erkenntnis ab.
21Ich habe euch
Wegen dieser Irrlehrer.
nicht geschrieben, weil ihr sie kennt und deshalb auch wissen müßt, daß keine Lüge aus der Wahrheit kommt.
22Wer sonst ist der Lügner, als der da leugnet, Jesus sei auch der Christus?
Gerade die Gnostiker leugneten dies, indem sie zwischen dem irdischen Jesus und dem himmlischen Christus schieden.
Ein solcher Leugner ist der Widerchrist:
Der damals schon in den gnostischen Irrlehrern auftrat.
er leugnet den Vater und den Sohn.
23Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht. Wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater. 24Was ihr von Anfang an
Vgl. V7.
gehört, das soll in euern Herzen bleiben! Bleibt aber das in euch, was ihr von Anfang an gehört, so werdet auch ihr in dem Sohn und dem Vater bleiben.
Nur in dieser Gemeinschaft ist auch das verheißene Erbe des ewigen Lebens (V25) zu erlangen.
25Und dies hat er selbst uns verheißen: das ewige Leben. 26So viel schreibe ich über die, die euch verführen wollen. 27Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, die bleibt in euch. Ihr habt nicht nötig, daß euch jemand belehre. Sondern wie euch seine Salbung über alles belehrt, so ist's auch wahr und keine Lüge. Wie sie euch belehrt, so bleibt in ihm!
In Christus.
28Nun, liebe Kinder, bleibt in ihm! Dann haben wir, wenn er
Christus.
erscheint, auch freudige Zuversicht,
D.h. den frohen Mut eines guten Gewissens.
und wir brauchen bei seiner Wiederkunft nicht mit Scham und Schande von ihm zu weichen.
29Wenn ihr wißt, daß er
Gott.
gerecht ist, so bedenkt auch: jeder, der Gerechtigkeit übt, ist aus ihm erzeugt.
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